Koblenz (ots) – Bei Unfällen und Verletzungen, bei denen der Kopfbereich
betroffen ist, sollten bei der Behandlung verschiedene Fachärzte und
Fachzahnärzte eng zusammenarbeiten. Die engen anatomischen Beziehungen sollten
Berücksichtigung finden.
Schon bei der Einlieferung eines schwerwiegend verunfallten Patienten
koordinieren sich die Kopffächer am BundeswehrZentralkrankenhaus und legen
gemeinsam mit den Radiologen die diagnostischen Maßnahmen fest, die notwendig
sind, um schnell und gezielt das Ausmaß und die Schwere der Verletzungen zu
diagnostizieren. Hiernach wird in einer fächerübergreifenden Konferenz der
weitere Behandlungsablauf geplant, um unter Berücksichtigung von
Notfallmaßnahmen und absolut dringlichen Behandlungen die meist schrittweise
chirurgische Behandlung festzulegen. Schließlich wird, nachdem beim verunfallten
Patienten das Schlimmste überstanden ist, eine möglicherweise notwendige
Rehabilitation und Wiederherstellung im Kopf- und Gesichtsbereich und auch im
Zahn-, Mund-, Kieferbereich geplant und durchgeführt. Manchmal dauern diese zum
Teil hochkomplexen Behandlungsabläufe viele Monate und müssen unter den
Kopffächern genau abgestimmt und auch immer wieder neu evaluiert werden.
Um die schon bestehende Zusammenarbeit zwischen den Kopffächern weiter zu
verstärkten und um Arbeitsabläufe im Krankenhaus weiter auszubauen wurde am
BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz in Anwesenheit und Leitung der Kommandeurin
und Ärztlichen Direktorin Frau Generalarzt Dr. Almut Nolte das Kopfzentrum durch
die Kliniken für Neurochirurgie, Augenheilkunde, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Zahnmedizin und Radiologie ergänzt durch die
Kliniken für Neurologie, Onkologie und Pathologie gegründet. Anlässlich der
Gründungssitzung wurde Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister (Mund-,
Kiefer-, Gesichtschirurgie) zum Vorsitzenden und Herr Flottenarzt Priv.-Doz. Dr.
Ramin Naraghi (Neurochirurgie) zum Stellvertretenden Vorsitzenden des
Kopfzentrums gewählt.
In den wöchentlichen „Kopfkonferenzen“ werden die diagnostischen Maßnahmen und
die gemeinsamen Behandlungsabläufe besprochen, koordiniert und festgelegt. In
gleicher Weise werden auch Behandlungen anderer Erkrankungen, wie zum Beispiel
bei Tumoren im Kopf-, Hals- und Gesichtsbereich betrachtet, bei denen eine
Mitwirkung verschiedener Kopffächer, aber auch der Radiologen und Onkologen
unbedingt notwendig ist. Das neu gegründete Kopfzentrum arbeitet sehr eng mit
dem Traumazentrum zusammen, aber auch mit anderen Fachdisziplinen wie der
Psychiatrie und der Mikrobiologie.
Neben der Festlegung von Behandlungsabläufen wird sich das Kopfzentrum gerade
auf dem Gebiet der Qualitätskontrolle intensiv mit der Festlegung von
wissenschaftlich bewährten Behandlungsabläufen beschäftigen.
Das Kopfzentrum am BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz beabsichtigt, sich auch
für eine interdisziplinäre Fortbildung für die Kolleginnen und Kollegen aus
Krankenhäusern und Praxen sowie aus anderen Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr
zu engagieren. So wird am Mittwoch, den 11. März 2020, in der Aula des
BundeswehrZentralkrankenhauses das erste Symposium des Kopfzentrums stattfinden,
bei dem dieses sich der Öffentlichkeit vorstellen wird.
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