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3satKulturdoku fragt: Muss der Kulturbetrieb umweltfreundlicher werden?

veröffentlicht

Mainz (ots) –

Samstag, 27. Juni 2020, 19.20 Uhr Erstausstrahlung

Schon bevor die Coronapandemie den Kulturbetrieb zum Erliegen brachte, hatte ein Umdenken eingesetzt: Wie kann man den Kulturbetrieb mit seinen vielen internationalen Events klimafreundlicher gestalten? Die 3satKulturdoku „Klimawandel in der Kunst“ am Samstag, 27. Juni 2020, um 19.20 Uhr, beschäftigt sich mit dem Umdenken in der Kunstszene und diskutiert das Thema kontrovers mit Kulturschaffenden wie Julius von Bismarck, Julian Charrière, Jonathan Safran Foer und Jérôme Bel.

Nicht nur Schriftsteller wie Jonathan Safran Foer und Jonathan Franzen setzen sich mit dem Klimawandel auseinander, auch bildende Künstler schlagen immer wieder Alarm: Olafur Eliasson ließ zum Beispiel vor der „Tate Gallery of Modern Art“ in London grönländische Eisblöcke schmelzen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.

Den Goldenen Löwen der Kunstbiennale in Venedig gewann im vergangenen Jahr eine Klima-Oper aus Litauen. Für die kritische Performance zu globalem Tourismus und umweltpolitischer Gleichgültigkeit reisten allerdings viele Darsteller per Flugzeug an. Besonders der internationale Kunstbetrieb mit seinen Biennalen und Messen ist eine CO2-Schleuder sondergleichen. Fraglich ist, ob sich nach der Pandemie etwas ändern wird.

Sollen Kulturschaffende den Menschen einen Spiegel vorhalten und sie aufrütteln? Oder lieber den eigenen CO2-Fußabdruck verkleinern, so wie es der Choreograf Jérôme Bel schon seit Jahren vormacht? Bei Bel und seiner Performance Company herrscht striktes Flugverbot. Die Choreografien übt er mit seinen Tänzern über Skype ein – und nimmt künstlerische Einbußen in Kauf. Bis zum Corona-Ausbruch war er eine Ausnahme im Kulturbetrieb.

Im vergangenen Jahr erkannten auch wichtige Museen die Zeichen der Zeit. So hat die Tate Gallery den Klimanotstand ausgerufen und will bis 2023 ihre CO2- Emissionen um zehn Prozent senken. Österreich begann, ein Umweltzertifikat für Museen zu entwickeln. Und die Londoner Serpentine Galleries haben mit Lucia Pietroiusti eine Kuratorin für Nachhaltigkeit eingestellt.

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