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Leopold Museum präsentiert Pragansicht von Kokoschka als neue Dauerleihgabe

veröffentlicht

Wien (ots) – DAS MEISTERWERK ERGÄNZT DIE OSKAR KOKOSCHKA-PRÄSENTATION IM RAHMEN
DER WIEN 1900-AUSSTELLUNG

Mit Prag – Blick vom Garten des Kreuzherrenkonvents bereichert ein weiteres
Meisterwerk Oskar Kokoschkas die permanente Wien 1900-Ausstellung des Leopold
Museum. Das Ölgemälde setzt ab 22. Jänner als unbefristete Dauerleihgabe einen
wichtigen Akzent in der weltweit umfassendsten musealen
Kokoschka-Dauerpräsentation.

Die wertvolle Leihgabe aus einer internationalen Privatsammlung wurde gestern in
Anwesenheit i. E. der Botschafterin der Tschechischen Republik Ivana ?ervenková
von Vladimír Lekes, Direktor und Kurator des Prager Adolf Loos Apartment (ALAG),
dem Leopold Museum übergeben. Direktor Hans-Peter Wipplinger und
Vorstandsmitglied Agnes Husslein-Arco nahmen die bedeutende Stadtlandschaft
persönlich entgegen.

„Die Stadtansicht Prag – Blick vom Garten des Kreuzherrenkonvents ist die wohl
bedeutendste Pragdarstellung Oskar Kokoschkas. Das Leopold Museum widmet dem
künstlerischen Schaffen des Expressionisten im Rahmen der Wien-1900-Präsentation
breiten Raum. Mit der 1925 gemalten Ansicht von Amsterdam, dem Blick auf Wien
vom Schloss Wilhelminenberg (1931) sowie dem in Dresden entstandenen
Selbstbildnis an der Staffelei mit dem Blick durch das Atelierfenster auf die
Stadt an der Elbe, kann das Leopold Museum mit der Prag-Vedute nun die
Bandbreite der Präsentation der Stadtlandschaften Kokoschkas wesentlich
ergänzen. Mit den Oskar Kokoschka gewidmeten Räumen und den Präsentationen der
weltgrößten Sammlungen von Egon Schiele und Richard Gerstl bietet das Leopold
Museum einen einzigartigen Überblick über den Facettenreichtum des
österreichischen Expressionismus.“ (Hans-Peter Wipplinger)

Der erklärte Pazifist Oskar Kokoschka hatte 1934 das autoritär regierte
Österreich verlassen. In Prag, wo auch seine Schwester Berta lebte, fand er eine
zweite Heimat, wenn auch nur für vier Jahre. Hier entstanden nicht nur die
Pragansichten, sondern auch ein Porträt des tschechoslowakischen Präsidenten
Tomás Garrigue Masaryk. 1938 musste der von den Nationalsozialisten als
„Entarteter Künstler“ diffamierte Maler die Flucht antreten und ging, gemeinsam
mit seiner Frau Olda Palkovská, ins Exil nach Großbritannien.

Das Gemälde Prag – Blick vom Garten des Kreuzherrenkonvents entstand im Jahr
1934. Kokoschka erhielt die Erlaubnis das Bild in der Klausur der Kreuzherren zu
malen. Josef Vlasák, der Großmeister des Ordens, hatte nach Fürsprache des
Galeristen Hugo Feigl den von Kokoschka angegebenen Raum geräumt und dem
Künstler zur Verfügung gestellt. Der erste Besitzer des Bildes war Ladislav
Jerie, ein mit Kokoschka befreundeter Kunstsammler und Generaldirektor der SDF,
der ehemaligen Kaiser Ferdinands-Nordbahn. Dieser kaufte das Bild 1935 in der
Galerie Dr. Feigl. Der mit Kokoschka befreundete Galerist war auch sein Prager
Kunsthändler. Das Bild blieb im Besitz der Familie, die es um 1990 an die Prager
Galerie Zlatá Husa verkaufte. 2019 wurde das Bild bei einer Versteigerung des
Auktionshauses ALAG schließlich vom aktuellen Besitzer erworben.

In seinem Meisterwerk Prag – Blick vom Blick vom Garten des Kreuzherrenkonvents
zeigt Kokoschka den Blick auf den Hradschin und die Moldau mit der Karlsbrücke
vom Kloster der Kreuzherren mit dem Roten Stern. Nicht die Gebäude der Stadt
stehen im Mittelpunkt des dynamischen Prag Bildes, sondern der Blick durch das
unruhige Grün der Bäume im Vordergrund auf die Moldau und das im diffusen Licht
liegende Panorama der Stadt. Das Gemälde war bereits 1947 in der Kunsthalle
Basel, im Kunsthaus Zürich und im Amsterdamer Stedelijk Museum sowie 1956 in der
Prager Nationalgalerie zu sehen. Nach Präsentationen im Rahmen von Ausstellungen
in Kokoschkas Geburtsstadt Pöchlarn (1980), in der Nationalgalerie Prag (1986),
der Kunsthalle Bielefeld (1994/95) und im Kunstforum Ostdeutsche Galerie
Regensburg (2015) wird das Gemälde nun erstmals in Wien gezeigt.

Das Gemälde:

Oskar Kokoschka (1886 Pöchlarn, Niederösterreich – 1980 Montreux, Schweiz)

Prag – Blick vom Garten des Kreuzherrenkonvents, 1934

Öl auf Leinwand, 85 x 115 cm

Privatsammlung, Courtesy of Adolf Loos Apartment and Gallery

Kontakt:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny und Veronika Werkner, BA
Presse/Public Relations
0043 1 525 70 – 1507 bzw. 1541
presse@leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org

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