Berlin (ots) – Die American Academy in Berlin hat den Henry A. Kissinger Preis
an Bundeskanzlerin Angela Merkel verliehen. Der Preis, welcher jährlich eine
renommierte Persönlichkeit aus dem Bereich der internationalen Diplomatie
auszeichnet, ehrt Kanzlerin Merkel für drei Jahrzehnte öffentlichen Dienstes und
ihre prinzipientreue Politik zur Gestaltung einer zunehmend integrierten und
widerstandsfähigen Europäischen Union. Ihre moralische und intellektuelle
Führung als deutsche Kanzlerin hat sowohl innen- als auch außenpolitisch
kontinuierlich demokratische Werte und die Ideale der Selbstverwaltung und
Meinungsfreiheit gefördert. Hierdurch hat Bundeskanzlerin Merkel einen
deutlichen Beitrag dazu geleistet, verschiedene Weltmächte an einen Tisch zu
bringen und transatlantische Partnerschaften resolut aufrechterhalten. Die
Laudationen wurden von den ehemaligen US-Außenministern Henry A. Kissinger und
John F. Kerry sowie, per Video-Botschaft, von dem ehemaligen US Präsidenten
George W. Bush gehalten.
Henry A. Kissinger sagte: „Ich freue mich aus mehreren Gründen darüber, dass
Bundeskanzlerin Merkel mit diesem Preis ausgezeichnet wird: ihre entscheidende
Rolle bei der Gestaltung eines zunehmend integrierten Europas; ihr erfolgreiches
Steuern der mächtigsten europäischen Wirtschaft durch die turbulente
Finanzkrise; ihre leidenschaftliche Unterstützung der Atlantischen Allianz trotz
des innerpolitischen Gegenwinds; sowie ihr entschlossener Umgang mit der
herausforderndsten Migrationswelle unserer Generation. Vor allem aber würdigt
dieser Preis die unfehlbare Rolle von Bundeskanzlerin Merkel bei der Förderung
eines robusten transatlantischen Dialogs während drei sehr unterschiedlicher
amerikanischer Präsidentschaftsregierungen. Ihre Förderung stets offener und
grundsätzlicher politischer Diskussionen ist sowohl lobenswert als auch
beispiellos. Das transatlantische Bündnis nach dem Zweiten Weltkrieg – und die
offenere Welt, die es geformt hat – wurde durch Angela Merkels unermüdliches
intellektuelles und moralisches Engagement gestärkt.“
George W. Bush sagte: „Angela Merkel ist eine mutige Anführerin, die dem
deutschen Volk mit Weitsicht und Stärke dient. In turbulenten Zeiten bewahrt sie
eine ruhige Hand. Und als Präsident war mir ihre Freundschaft ein Trost. Wir
gratulieren ihr zu dieser Auszeichnung.“
John F. Kerry sagte: „Ähnlich Bundeskanzler Kohl in der letzten Dekade des
vorherigen Jahrhunderts, so legte Bundeskanzlerin Merkel in den ersten
Jahrzenten dieses Jahrhunderts die Messlatte hinsichtlich Tapferkeit, Mut und
Entschlossenheit an. Wenn die Wiedervereinigung Deutschlands Helmut Kohls Erbe
war, dann ist es für immer Merkels Vermächtnis, Europa in einer Zeit enormer
Herausforderungen zusammenzuhalten – als Verfechterin einer liberalen Ordnung,
welche ihren Kompass stets auf eine friedlichere, erfolgreichere, gerechtere und
nachhaltigere Zukunft ausrichtet, obgleich der Hürden. Sie wird immer meine
Bewunderung und meinen Respekt haben.“
Angela Merkel sagte: „Ich werde mich, wo auch immer, noch eine Weile als
Bundeskanzlerin, und dann auch weiter, für gute, intensive, wertegebundene,
transatlantische Beziehungen einsetzen und diese Medaille, diese Auszeichnung,
ermutigt mich in dieser Arbeit.“
Der Henry A. Kissinger Preis wurde zu Ehren eines Gründungsvorsitzenden der
American Academy in Berlin gestiftet. Die Initiativen des ehemaligen
US-Außenministers Henry A. Kissinger zur Schaffung und Aufrechterhaltung einer
stabilen Ost-West-Beziehung haben dazu beigetragen, den Grundstein für Wandel in
Europa, für das Ende des Kalten Krieges und für die Wiedervereinigung
Deutschlands zu legen. Bisherige Preisträger/innen sind der ehemalige deutsche
Bundeskanzler Helmut Schmidt (2007); der 41. Präsident der Vereinigten Staaten
George H.W. Bush (2008); der ehemalige Bundespräsident der Bundesrepublik
Deutschland Richard von Weizsäcker (2009); der ehemalige Bürgermeister von New
York und Philanthrop Michael R. Bloomberg (2010); der ehemalige deutsche
Bundeskanzler Helmut Kohl (2011); der ehemalige US-Außenminister George P.
Shultz (2012); der Gründer der Münchner Sicherheitskonferenz Ewald-Heinrich von
Kleist (2013); der ehemalige US-Außenminister James A. Baker, III (2014); der
ehemalige italienische Präsident Giorgio Napolitano und der ehemalige
Bundesaußenminister und Vizekanzler Deutschlands Hans-Dietrich Genscher (2015);
die ehemalige US-Botschafterin der Vereinten Nationen Samantha Power (2016);
Deutschlands ehemaliger Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (2017); und
US-Senator für Arizona John McCain (2018).
Die American Academy in Berlin wurde 1994 vom ehemaligen Botschafter Richard C.
Holbrooke und anderen bedeutenden Deutschen und Amerikanern gegründet, um
aufbauend auf den einzigartigen kulturellen, sozialen und politischen
Beziehungen zwischen Berlin und den USA den transatlantischen Dialog zu fördern.
Als private, gemeinnützige und überparteiliche Forschungsinstitution vergibt die
Academy Stipendien an amerikanische Wissenschaftler, Autoren und Künstler. Die
Academy lädt zudem führende amerikanische Experten für Kurzbesuche nach Berlin
ein, um einen kontinuierlichen und nachhaltigen Meinungsaustausch zwischen
Deutschland und den USA zu fördern.
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