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Hörbuch-Tipp: „Wuhan Diary“ von Fang Fang – Tagebuch aus einer gesperrten Stadt

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Berlin (ots) – Anmoderationsvorschlag: Seit Anfang des Jahres hält uns das neuartige Coronavirus in Atem. Angefangen hat alles in der chinesischen Stadt Wuhan, wo es bis heute über 3800 Todesopfer gibt. Die bekannte chinesische Autorin Fang Fang hat die Anfänge der Pandemie in einem Tagebuch festgehalten. In „Wuhan Diary – Tagebuch aus einer gesperrten Stadt“ gewährt sie so einen geschichtsträchtigen Blick hinter die Kulissen der historisch erstmaligen kompletten Abriegelung einer 9-Millionen-Stadt. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, was der chinesischen Regierung bis heute ein Dorn im Auge ist. Oliver Heinze mit unserem aktuellen Audible Hörbuch-Tipp.

Sprecher: Als sich eine mysteriöse Krankheit in Wuhan immer weiter ausbreitet, herrscht Chaos. Lange wird behauptet, dass sich Menschen nicht gegenseitig anstecken können. Die Regierung setzt alles daran, die Lage zu vertuschen.

O-Ton 1 (Wuhan Diary, 20 Sek): Nachdem der chinesische Facharzt Zhong Nanshan am 20. Januar bekannt gab, dass die durch ein neuartiges Virus verursachte Lungenentzündung in Wuhan von Mensch zu Mensch übertragbar sei, und sich bereits 14 Mitarbeiter des medizinischen Personals der Stadt infiziert hätten, war ich zuerst wie vor den Kopf geschlagen und anschließend wütend.

Sprecher: Das widerspricht allem, was zuvor gesagt und getan worden ist. Als klar ist, dass das Virus doch nicht kontrollier- und eindämmbar ist, reagiert die Regierung endlich und greift zu einem drastischen Mittel: Sie riegelt die Millionen-Metropole komplett ab.

O-Ton 2 (Wuhan Diary, 24 Sek): Niemand hat die schreckliche Katastrophe, die Wuhan jetzt getroffen hat, vorausgeahnt. Sie hat zur Folge, dass sich das Augenmerk des ganzen Landes auf Wuhan richtet, dass die Stadt abgeriegelt ist, und dass Menschen aus Wuhan überall auf Zurückweisung stoßen. Es hat zur Folge, dass auch ich in der Stadt eingesperrt bin. Heute hat die Regierung verfügt, dass ab null Uhr jeglicher KFZ-Verkehr im Stadtzentrum untersagt ist.

Sprecher: Die Epidemie erweist sich als weit gravierender als gedacht. In rasantem Tempo breitet sich das Virus aus, und selbst erfahrene Ärzte sind ratlos.

O-Ton 3 (Wuhan Diary, 24 Sek): Personen, die eindeutig auf dem Weg der Besserung sind, fallen plötzlich in einen lebensgefährlichen Zustand zurück. Andere dagegen, die sich eindeutig infiziert haben, zeigen keinerlei Symptome. (…) Am härtesten betroffen ist das medizinische Personal. Es ist am frühesten mit den vom Virus Infizierten in Kontakt gekommen. Allein im Zentralkrankenhaus, der Klinik Li Wenliangs, sind (…) drei weitere Ärzte gestorben.

Sprecher: Wuhan und seine Bewohner stecken inmitten einer gigantischen Katastrophe. Und die bedeutet mehr, als nur das Tragen einer Schutzmaske und eingesperrt zu sein.

O-Ton 4 (Wuhan Diary, 23 Sek): Katastrophe bedeutet, dass die Liste der Sterbebescheinigungen, die früher in einigen Monaten ein Heft füllte, es nun in einigen Tagen füllt. Katastrophe bedeutet, dass früher eine Leiche mit einem Leichenwagen zur Feuerbestattung transportiert wurde, und zwar in einem Sarg; heute dagegen werden Leichen in Säcken auf die Ladefläche eines Transporters geschichtet.

Abmoderationsvorschlag: Insgesamt war Wuhan 76 Tage von der Außenwelt abgeriegelt. Bis heute hat sich das Virus in mehr als 185 Ländern ausgebreitet. In „Wuhan Diary – Tagebuch aus einer gesperrten Stadt“ berichtet Fang Fang als einfache Frau aus dem Volk, die mutig und vehement die Frage nach der Verantwortung stellt. Die ungekürzte Hörbuch-Fassung gibt’s bei Audible zum Download – und mehr Infos dazu unter http://www.audible.de/ep/hoerbuch-tipp .

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