Mainz | Lübeck (ots) – Insgesamt 259 Auszubildende der Hörakustik aus dem
gesamten Bundesgebiet legten nach dreijähriger Ausbildung in ihrem
Hörakustikbetrieb und am Campus Hörakustik erfolgreich ihre Gesellenprüfung ab.
Für sie beginnt das Berufsleben in einer Branche, die Abwechslung und
Vollbeschäftigung bietet. Die feierliche Freisprechung fand mit zahlreichen
Ehrengästen und Gästen aus Handwerk und Politik, mit Familie und Freunden im
Kolosseum in Lübeck statt. Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Lübeck,
begrüßte sie, bevor dann biha-Vizepräsident Hans-Jürgen Bührer die
Auszubildenden freisprach.
Die drei Prüfungsbesten dieses Winterabschlussjahres wurden besonders geehrt:
Die beste Gesamtnote der Winterprüfung erzielte Freya Wessel (28) aus
Bonn/Rheinbach (Fielmann AG & Co. OHG). Die zweitbeste Prüfung legte Alexandra
Mill (19) aus Varel/Osterholz-Scharmbeck (Fielmann AG & Co. OHG) ab. Mona
Bertleff (27) aus Neustadt erreichte das drittbeste Ergebnis. Sie wurde von
Hörakustik Collofong & Speckert GbR ausgebildet.
Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, schätzt die Ausbildung am
Campus Hörakustik, dem zentralen Ausbildungsort für Hörakustiker. „Vor dem
Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs in vielen Gesundheits- und
Handwerksberufen leistet der Campus Hörakustik in Lübeck mit seiner Ausbildung
einen wichtigen Beitrag, dass die handwerkliche Berufsausbildung die gleiche
Wertschätzung bekommt wie eine akademische. Die jungen Menschen erhalten eine
hochqualifizierte Ausbildung, haben die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt und
die besten Aufstiegschancen“, so Stamer weiter.
Auch Hans-Jürgen Bührer, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha),
pflichtet diesen Worten bei: „Jeder Kunde, aber auch jeder Jugendliche, der vor
der Entscheidung für eine Berufsausbildung steht, muss erkennen: Ohne Handwerk
geht es nicht!“ „Mit der bestandenen Prüfung zum Hörakustiker stehen Ihnen nun
viele Wege offen. Auf diesen wünscht Ihnen die Bundesinnung den beruflichen
Erfolg, den Sie sich hier am Campus Hörakustik verdient haben“, sagt Bührer zu
den frisch gebackenen Junggesellen und Junggesellinnen. „Mit Ihrer Ausbildung am
Campus Hörakustik haben Sie den Grundstein für eine sichere und sinnvolle
berufliche Zukunft gelegt. Bauen Sie darauf auf und machen Sie den Meister –
zukünftig auch Bachelor professional genannt.“
In diesem Gesundheitshandwerk herrscht Vollbeschäftigung mit langfristiger
Perspektive. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche können die jungen Hörakustiker
direkt anfangen zu arbeiten. Viele entscheiden sich, den Meisterbrief zu machen.
Mit ihm können sie selbstständig einen Betrieb eröffnen und ihrerseits
ausbilden. Aber auch in Lehre und Forschung sind Hörakustiker gefragt. Das
Studium der Hörakustik bis hin zur Promotion steht ihnen ebenfalls offen – und
das allen gleichermaßen. Voraussetzung ist lediglich der Gesellenbrief.
Das Gesundheitshandwerk verbindet in großartiger Weise technische, medizinische
und handwerkliche Leistungen. Es verbindet aber auch die Menschen. Hörakustiker
leisten täglich einen bedeutenden Beitrag im Versorgungsgeschehen in
Deutschland. Laut der aktuellen Umfrage des GKV Spitzenverbandes zeichnet sich
die Hörakustik durch höchste Kundenzufriedenheit bei der individuellen
Versorgung von schwerhörigen Menschen aus. 90 Prozent der Versicherten gaben an,
„sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation zu
sein.
Der anspruchsvolle Beruf des Hörakustikers hat sich als beliebte Alternative zum
medizinischen Studium etabliert. Die Branche wächst, und immer mehr junge
Menschen möchten Hörakustiker werden: Derzeit bildet die Akademie 3.200
Auszubildende aus, allein 2019 haben mehr als 1.000 junge Menschen ihre
Ausbildung in einem der rund 6.700 Meisterbetriebe begonnen. Mit einer
Ausbildungsquote von 20 Prozent zählen Hörakustiker zu den Top-Ausbildern im
deutschen Handwerk.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk: In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen
Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend.
Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit
über 6.700 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit
qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der
Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in
Deutschland.
Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut,
das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV)
durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Sie
ergab Bestnoten für das Hörakustiker-Handwerk. Rund 90 Prozent der Versicherten
gaben an „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen
Versorgungssituation zu sein. Dabei spielte es keine Rolle, ob der Versicherte
eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder für ein Mehr an Komfort, Ästhetik
oder Bequemlichkeit eine private Zuzahlung geleistet hat.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die
begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der
Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er – wenn der gesetzliche
Anspruch besteht – die Kostenübernahme durch die gesetzlichen
Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis
zu einem gewissen Grad zur Verfügung. Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und
speziellem technischen Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches
Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über
praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Pressekontakt:
Dr. Juliane Schwoch (biha), schwoch@biha.de
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OTS: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
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