Hamburg (ots) – Hera Lind gehört zu den erfolgreichsten deutschen Autorinnen.
Zahlreiche ihrer Bücher wurden verfilmt und begeistern ein großes Publikum auch
in Kino und Fernsehen. Außerdem ist sie als Sängerin und Fernsehmoderatorin
bekannt. Das klingt nach einer Kindheit mit allen Freiheiten, das kreative
Potenzial voll zu entwickeln! Nicht bei Hera Lind. Ihr Naturell zeigte sich zwar
schon früh, doch ausleben dufte sie es selten. „Als Kind war ich
unternehmungslustig, neugierig, lebensfroh, mitteilsam, ausgelassen, gesellig.
Damals wurde ich von meinen Eltern und Brüdern immer schnell zurückgepfiffen
oder ausgelacht“, sagt die Schriftstellerin im Interview mit PSYCHOLOGIE bringt
dich weiter (Heft 02/2020 ab morgen im Handel,
www.psychologiebringtdichweiter.de). Deswegen denkt die 62-Jährige heute „mit
gemischten Gefühlen“ an ihre Kindheit zurück: „Ich möchte sie nicht noch mal
erleben, und sie wäre auch heute gar nicht mehr denkbar. Da meine Mutter in der
katholischen Kirche Organistin war, waren meine Brüder Messdiener, und ich half
ihr beim ‚Nümmerchen an die Wand schmeißen‘ fast täglich in der Kirche. Selbst
Vokabeln habe ich auf dem Friedhof gelernt; in den Pausen zwischen Grill-Mucke
und Gruft-Mucke, Maiandachten, Bußgottesdiensten und schmerzensreichen
Rosenkränzen.“
Den strengen katholischen Glauben ihrer Eltern sieht die gebürtige Bielefelderin
kritisch: „Meine Eltern waren so fromm, dass es schon an Naivität und
Autoritätshörigkeit grenzte. Darunter habe ich gelitten, weil nichts hinterfragt
oder gar diskutiert werden durfte.“ Die kirchliche Erziehung hat dann auch ihre
ersten Schritte ins Berufsleben beeinflusst. „Ich war wahnsinnig gläubig und
ging noch als Studentin jahrelang täglich morgens um sieben in die Kirche.
Deshalb studierte ich auch Theologie und Kirchenmusik; ich hatte gar keine
andere Idee von der Welt und vom Leben“, erzählt Lind, die als Teenie eher brav
war. „Meine Mutter sagte später einmal: ‚Du warst nie in der Pubertät.‘ Das
heißt, sie wurde mir einfach nicht gestattet. Ich habe sie viel später
nachgeholt, ich denke, zwischen 30 und 40. Da wurde ich auch ein bisschen zur
‚Rampensau‘.“
Ihr Wunsch, Sängerin zu werden, wurde von der Mutter „ausgebremst“ – mit einem
Satz, der sich lange eingebrannt hat: „Später, als ich Gesang studieren wollte,
sagte sie: Du kannst alles versuchen, nur nicht singen. Das hat für den Rest
meines Lebens so starke Lampenfieberattacken ausgelöst, dass ich mich später
aufs Schreiben verlegt habe, das war stiller und unauffälliger und komplett
entspannt.“
Doch die geborene Herlind Wartenberg hat sich längst emanzipiert, im Interview
mit PSYCHOLOGIE bringt dich weiter sagt die vierfache Mutter: „Heute darf ich so
sein, wie ich bin.“
PSYCHOLOGIE bringt dich weiter ist ein psychologisches Magazin mit Alltagsbezug
und erscheint seit Frühjahr 2016 alle zwei Monate zu einem Copypreis von 6,90
Euro. Mit Interviews, Tests, Hintergrundgeschichten und Reportagen, die dem
Leser die aktuellsten Erkenntnisse aus der Psychologie näherbringen und zeigen,
wie er diese für sein Leben nutzen kann. Ein Magazin, das mit kreativen Ideen
beflügelt, neue psychologische Ansätze ausprobiert, von Menschen erzählt, die
Bewegendes erlebt haben – und dabei einfach Spaß macht.
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PSYCHOLOGIE bringt dich weiter
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