StartFinanzenInvestitionen in KI-Startups haben sich in Deutschland 2019 fast verdoppelt: Anstieg auf 510 Millionen Dollar

Investitionen in KI-Startups haben sich in Deutschland 2019 fast verdoppelt: Anstieg auf 510 Millionen Dollar

veröffentlicht

München (ots) –

– Im Jahr 2018 lagen die Investitionen noch bei 273 Millionen Dollar
– Die europäischen Spitzenreiter Frankreich (1,3 Milliarden Dollar) und
Großbritannien (1,2
Milliarden) liegen deutlich vorn
– 14 Prozent der ausländischen Investoren in Deutschland stammen aus
den USA

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 218 Neugründungen im Bereich der
Künstlichen Intelligenz (KI) finanziert. Damit liegt Deutschland im europäischen
KI-Ökosystem auf dem dritten Platz, hinter Großbritannien (590 Startups) und
Frankreich (235 Startups). Bei den Investitionen liegt Deutschland mit rund 510
Millionen Dollar nur auf dem vierten Platz hinter Frankreich (1,3 Milliarden
Dollar), Großbritannien (1,2 Milliarden) und Israel (902 Millionen). Und das
obwohl sich das Investitionsvolumen in Deutschland im Vergleich zu 2018 fast
verdoppelt hat. Dies geht aus der internationalen Studie „The road to AI –
Investment dynamics in the European ecosystem“ hervor, die Roland Berger in
Zusammenarbeit mit France Digitale, dem größte Startup-Verband in Europa, der
1400 digitale Startups und mehr als 100 Investoren umfasst, veröffentlicht.
Dafür wurden die 28 Mitglieder der Europäischen Union (inklusive Großbritannien)
sowie Norwegen, die Schweiz und Israel befragt.

„Viele Entwicklungen sind sehr erfreulich, da sie zeigen, dass das europäische
KI-Ökosystem weiter stark wächst“, sagt Jochen Ditsche, Partner von Roland
Berger. „Doch im Vergleich zu China und den USA ist das europäische KI-Ökosystem
zu stark fragmentiert und leidet unter mangelnder Integration.“ Probleme, so
Ditsche, die sich mit dem EU-Austritt Großbritanniens noch verschärfen könnten.

Chinesische Investoren spielen untergeordnete Rolle

Auf Frankreich, Großbritannien Israel und Deutschland entfielen in den Jahren
2009 bis 2019 gut 80 Prozent der Investitionen. Unter den fünf größten
ausländischen Geldgebern sind amerikanische Investoren in den jeweiligen Ländern
stark vertreten: Sie stellten im vergangenen Jahr 17,5 Prozent der ausländischen
Geldgeber in Großbritannien, 14 Prozent in Deutschland und 7,5 Prozent in
Frankreich dar. Chinesische Investoren spielen hingegen bisher kaum eine Rolle.
Die europäischen KI-Ökosysteme hängen immer noch stark von ihren inländischen
Investoren ab.

„Allerdings hat die Finanzierung von KI-Startups erst seit 2014 richtig Fahrt
aufgenommen“, so Ashok Kaul, Partner von Roland Berger. „Seitdem liegen die
jährlichen Wachstumsraten bei über 50 Prozent.“. In Zahlen: 2014 wurden in allen
untersuchten Ländern insgesamt nur 528 Millionen Dollar in KI-Startups
investiert – nur etwas mehr als 2019 allein in Deutschland.

Europa ist zu stark fragmentiert

Trotz des starken Wachstums in Europa, fehlt es nach wie vor an der notwendigen
Abstimmung zwischen den einzelnen Ländern. So gibt es zum Beispiel bei der
Datenschutz-Grundverordnung aufgrund unterschiedlicher Interpretationen einen
europäischen Flickenteppich. „Europa darf sich nicht weiter im Klein-Klein
verlieren“, warnt Ashok Kaul. „Wir benötigen eine Strategie, die den freien
Datenfluss sicherstellt, Synergien zwischen den Ländern schafft und damit die
unterschiedlichen Stärken und Schwächen bei Patenten, Infrastruktur,
Investitionskapazität und Fachkräften ausgleicht.“

Großbritannien hat im europäischen KI-Ökosystem eine Schlüsselrolle inne. Im
Ländervergleich sorgen die Briten für die höchsten Ausgaben in Forschung und
Entwicklung und melden die meisten Patente an. „Der Brexit kann den Zugang zu
Daten weiter behindern und die Innovation und Dynamik in ganz Europa
beeinträchtigen“, warnt Jochen Ditsche. „Deshalb benötigen wir ein umfassendes
und in die Zukunft gerichtetes Framework zwischen der EU und Großbritannien,
damit Digitalunternehmer und Investoren den eingeschlagenen Wachstumskurs
weiterverfolgen können.“

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

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