StartAuto und VerkehrJaguar TCS Racing: Die Software ist das Herzstück bei der Entwicklung elektrischer Renn- und Serienwagen

Jaguar TCS Racing: Die Software ist das Herzstück bei der Entwicklung elektrischer Renn- und Serienwagen

veröffentlicht

Gaydon (ots)

  • Jaguar TCS Racing enthüllt, wie seine Software-Ingenieure für jeden Lauf der ABB FIA Formel E-Weltmeisterschaft einen speziellen Code entwickeln
  • Driver-in-the-Loop-Simulatoren ermöglichen es, zu jedem Rennen Softwareänderungen am Jaguar I-TYPE 5 vorzunehmen, die deutlich über denen vergleichbarer Motorsportkategorien liegen
  • Die Software-Erfahrungen aus dem Rennsport fließen in die Software-over-the-air-Updates für die Jaguar Kunden ein – jedes Update kann mehr als 18 Millionen Codezeilen umfassen, die durch mehr als fünf Millionen Tests mit insgesamt über 23.000 Arbeitsstunden validiert wurden
  • Rennsporttaugliche, hochmoderne Tools und Prozesse werden Jaguar dabei helfen, in Zukunft noch mehr – und noch schneller – Software-Updates zu liefern.

Jeder Stadtkurs der ABB FIA Formel E-Weltmeisterschaft stellt für Techniker und Fahrer eine neue Herausforderung dar. Wie auch der am kommenden Samstag zum zweiten Mal befahrene große Grand Prix-Kurs in den Straßen des Fürstentums Monaco. Um den Herausforderungen während der achten Saison der elektrischen Formelrennserie erfolgreich zu begegnen, wird die Software der von Jaguar TCS Racing eingesetzten Jaguar I-TYPE 5 für jeden Kurs individuell ermittelt.

Das Ingenieurteam optimiert unermüdlich jeden einzelnen Parameter, um für die spezifischen Bedingungen an jeder Strecke die jeweils beste Kalibrierung zu erreichen. Darin fließen auch Erkenntnisse aus dem vorangegangenen Rennen ein, um auch die kleinsten Verbesserungen voll ausschöpfen zu können.

In der Praxis werden mehrere Softwareversionen entwickelt, getestet, validiert und abgesegnet – ein Entwicklungsniveau, intensiver als in jeder anderen vergleichbaren Motorsportdisziplin. Jaguar TCS Racing setzt dazu einige der weltweit fortschrittlichsten Hardware-in-the-Loop (HIL)- und Driver-in-the-Loop (DIL)-Simulatoren ein, um die Entwicklung in der kurzen Zeitspanne zwischen zwei Rennen abschließen zu können.

Über 36 TB an Daten hat Jaguar TCS Racing allein aus den Rennen in Diriyah, Mexiko und Rom gesammelt. Die daraus gewonnenen Lektionen sind in die Software eingeflossen, die jetzt in Monaco zum Einsatz kommt und den Fahrern Mitch Evans und Sam Bird helfen wird auf dem legendären Stadtkurs ihre maximale Performance abzuliefern. Diesen fortlaufenden Optimierungsprozess setzt Jaguar bis zum Finale der Formel-E-Saison 2022 in Seoul fort.

Dank dieser Kompetenz kann das TCS Racing Team die gesamte Software intern entwickeln und validieren, und zwar viel schneller, als dies mit herkömmlichen CAE-Tools und Prüfständen möglich wäre. Gemäß der Mission „Race to innovate“ werden alle Erkenntnisse mit den Ingenieurteams der Jaguar Serienfahrzeuge geteilt. Wodurch sich die Entwicklungszeiten sowohl für die Renn- wie auch die Straßenfahrzeuge verkürzen.

James Barclay, Teamchef, Jaguar TCS Racing: „Formel-E-Rennen sind spannend zu beobachten, und was den meisten Zuschauern auffällt, ist der unglaubliche Wettbewerb. Die besten 15 Autos trennt in der Regel weniger als eine halbe Sekunde pro Runde. Um ganz vorn mit dabei zu sein, müssen wir die bestmögliche Leistung aus unserem Jaguar I-TYPE 5 herausholen.

Die Software ist dabei das Schlüsselelement, deshalb entwickeln wir jeden Algorithmus und jede einzelne Codezeile mit Hilfe modernster virtueller Tools und Simulationen, um selbst minimale Verbesserungen bei Leistung, Effizienz und Robustheit zu erzielen. Das Gleiche gilt auch für Serienfahrzeuge, und deshalb tragen die Lektionen aus dem Rennsport dazu bei, das Jaguar Angebot an elektrifizierten Modellen noch breiter und besser zu machen.“

Während das Kohlefaser-Monocoque und die 54-kWh-Batterie für alle elf in der Meisterschaft vertretenen Formel E-Teams identisch sind, entwickelt Jaguar TCS Racing seinen eigenen Antriebsstrang, einschließlich des leichten, kompakten und effizienten Elektromotors, des Getriebes und des Wechselrichters.

Das Reglement der Meisterschaft erlaubt nur eine begrenzte Zahl an Testtagen. Sie müssen absolviert sein, ehe die Hardware-Entwicklung für die Dauer des entsprechenden Homologationszeitraums eingefroren wird. Aus diesem Grund ist die Softwareentwicklung das Herzstück der Formel E, denn sie ermöglicht die effizienteste Nutzung jedes Joule Energie, das in die Batterie hinein und aus ihr auch wieder herausfließt. Jeder marginale Gewinn wird angestrebt, um das Auto während der Saison kontinuierlich zu verbessern.

Der gleiche Ansatz gilt auch für Jaguar Serienautos, nur dass die Fahrer/innen hier von Updates profitieren können, die per Software-over-the-Air (SOTA) quasi aus der Ferne in ihr Fahrzeug eingespielt werden. Ohne ihr Zutun oder die Konsultation einer Werkstatt werden auf diese Weise nicht nur der Antriebsstrang, sondern auch Funktionen in den Bereichen Fahrerassistenzsysteme, Infotainment und Konnektivität optimiert.

Ein typisches SOTA-Update kann mehr als 18 Millionen Codezeilen umfassen, die durch mehr als fünf Millionen Tests an über 340 Standorten weltweit validiert werden und insgesamt mehr als 23.000 Stunden in Anspruch nehmen, ehe sie für die Kunden freigegeben werden.

In diesem Jahr hat SOTA bereits Amazon Alexa und die what3words Navigation bereitgestellt, zusammen mit verbesserten zeitgesteuerten Ladefunktionen und der Möglichkeit, eine maximale Ladestufe für den vollelektrischen Jaguar I-PACE sowie die Plug-in-Hybrid-Varianten des E-PACE und F-PACE einzustellen.

Vom kontinuierlichen Wissenstransfer zwischen Rennsport- und Serienentwicklern profitieren Jaguar TCS Racing und die Jaguar Kunden gleichermaßen. Er ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Entwicklung der nächsten Generation des Jaguar I-TYPE für die neunte Saison der ABB FIA Formel E-WM sowie der kommenden Generation elektrischer Jaguar Serienmodelle, die ab 2025 mit emotional ansprechenden Designs und bahnbrechenden Technologien begeistern werden.

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