StartWirtschaftInternationaler Warenverkehr im Jahr 2019 Überschuss von fast 200 Milliarden Euro im Warenhandel der EU im Jahr 2019. Auf Ebene der Mitgliedstaaten überwiegt deutlich der Handel innerhalb der EU

Internationaler Warenverkehr im Jahr 2019 Überschuss von fast 200 Milliarden Euro im Warenhandel der EU im Jahr 2019. Auf Ebene der Mitgliedstaaten überwiegt deutlich der Handel innerhalb der EU

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Luxemburg (ots) – Im Jahr 2019 wies die Warenverkehrsbilanz der Europäischen Union der 27 Mitgliedstaaten (EU) einen Überschuss von 197 Mrd. Euro auf, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2018 (+152 Mrd. Euro). Mit Blick auf den zeitlichen Verlauf verzeichnete die EU-Warenverkehrsbilanz nach einem geringen Defizit zwischen 2009 und 2011 einen kontinuierlichen Überschuss, der 2016 einen Höchststand von 264 Mrd. Euro erreichte und dann in den Jahren 2017 und 2018 zurückging.

Betrachtet man die Entwicklung der Handelsströme, so stiegen die Warenausfuhren außerhalb der EU zwischen 2009 und 2012 erheblich an, blieben bis 2016 relativ unverändert und stiegen dann wieder bis auf 2 132 Mrd. Euro im Jahr 2019 an. Die Handelsströme für Einfuhren folgten ungefähr dem gleichen Muster wie dem der Ausfuhren. Sie nahmen zwischen 2009 und 2011 zu, blieben zwischen 2011 und 2016 unverändert und stiegen dann erneut bis auf 1 935 Mrd. Euro im Jahr 2019 an.

Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben. Eine Auswahl an Infografiken: https://ec.europa.eu/eurostat/news/themes-in-the-spotlight/trade-in-goods-2019 zum internationalen Warenverkehr ist auf der Eurostat-Website ebenfalls verfügbar.

Deutschland ist das wichtigste Ausfuhrbestimmungsland für die Mehrzahl der Mitgliedstaaten:

Für fast alle EU-Mitgliedstaaten war im Jahr 2019 bei den Warenausfuhren der wichtigste Handelspartner ein anderer Mitgliedstaat der Europäischen Union. Ausnahmen waren Deutschland und Irland (mit den Vereinigten Staaten als wichtigstem Ausfuhrbestimmungsland) sowie Schweden (Norwegen) und Litauen (Russland). Insgesamt stellte Deutschland für 16 Mitgliedstaaten das wichtigste Bestimmungsland für Warenausfuhren dar. In einigen Mitgliedstaaten ging über ein Viertel der Ausfuhren in ein einziges Partnerland. Für Tschechien (32% der Warenausfuhren), Österreich (29%), Polen und Ungarn (je 28%) war das wichtigste Partnerland Deutschland. 31% der Ausfuhren Irlands gingen in die Vereinigten Staaten. Im Extra-EU-Handel waren die drei wichtigsten Bestimmungsländer für EU-Ausfuhren im Jahr 2019 die Vereinigten Staaten (18% aller Extra-EU-Ausfuhren), das Vereinigte Königreich (15%) und China (9%).

Alle Mitgliedstaaten außer Irland und Zypern exportieren überwiegend in die EU:

Die 27 EU-Mitgliedstaaten führten im Jahr 2019 Waren im Wert von 5 193 Mrd. Euro aus, wovon 3 061 Mrd. (bzw. 59%) für einen anderen Mitgliedstaat bestimmt waren (Intra-EU-Handel). Die höchsten Anteile (über drei Viertel der Waren wurden in andere EU-Mitgliedstaaten exportiert) der Intra-EU-Ausfuhren verzeichneten im Jahr 2019 die Slowakei und Luxemburg (für beide gingen 80% aller ihrer Ausfuhren in die EU), Tschechien (79%) und Ungarn (78%). Am anderen Ende der Skala waren Irland (37%) und Zypern (41%) die einzigen Mitgliedstaaten, die 2019 mehr Waren in Nicht-EU-Länder als in die EU ausführten.

Für die Mehrheit der Mitgliedstaaten war Deutschland auch das wichtigste Herkunftsland der Einfuhren:

Wie bei den Ausfuhren war bei den Wareneinfuhren für beinahe alle Mitgliedstaaten der wichtigste Handelspartner im Jahr 2019 ein anderer Mitgliedstaat der Europäischen Union. Ausnahmen waren Irland, dessen Wareneinfuhren hauptsächlich aus dem Vereinigten Königreich stammten, Litauen (Russland) und die Niederlande (China, siehe länderspezifische Anmerkung). Insgesamt war Deutschland für 16 EU-Mitgliedstaaten das wichtigste Herkunftsland ihrer Wareneinfuhren. Sechs Mitgliedstaaten bezogen 2019 über 25% ihrer Wareneinfuhren aus einem einzigen Partnerland: Österreich (41% der Einfuhren stammten aus Deutschland), Luxemburg (34% aus Belgien), Portugal (30% aus Spanien), Tschechien (29% aus Deutschland), Irland (28% aus dem Vereinigten Königreich), Polen (27% aus Deutschland). Im Extra-EU-Handel war das wichtigste Herkunftsland von Wareneinfuhren in die EU im Jahr 2019 weiterhin China (19% aller Extra-EU-Einfuhren), gefolgt von den Vereinigten Staaten (12%) und dem Vereinigten Königreich (10%, siehe Methoden und Definitionen).

Einfuhren von innerhalb der EU überwiegen in fast allen Mitgliedstaaten:

Die 27 EU-Mitgliedstaaten führten im Jahr 2019 Waren im Wert von insgesamt 4 937 Mrd. Euro ein, wovon 3 002 Mrd. (bzw. 61%) aus einem anderen EU-Mitgliedstaat stammten (Intra-EU-Handel). Über drei Viertel der gesamten Wareneinfuhren in folgenden Ländern stammten aus einem anderen EU-Mitgliedstaat: in Luxemburg (83%), der Slowakei und Kroatien (je 79%) sowie Österreich und Estland (je 76%). Irland (38%) und die Niederlande (40%) waren hingegen die einzigen Mitgliedstaaten, bei denen weniger als die Hälfte der Einfuhren aus der EU stammte. Bezüglich der Niederlande ist dies ist hauptsächlich auf den sogenannten „Rotterdam-Effekt“ zurückzuführen (siehe länderspezifische Anmerkung).

Maschinen und Fahrzeuge dominierten sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren der EU:

Im Warenverkehr der EU mit der übrigen Welt spielten 2019 Maschinen und Fahrzeuge weiterhin eine wesentliche Rolle, denn auf sie entfielen 41% aller Extra-EU-Ausfuhren der EU und 33% der Einfuhren. Eine wichtige Rolle im Warenhandel der EU im Jahr 2019 spielten auch sonstige bearbeitete Waren (23% aller Extra-EU-Ausfuhren und 24% aller Extra-EU-Einfuhren) sowie chemische Erzeugnisse (19% aller Extra-EU-Ausfuhren und 12% aller Extra-EU-Einfuhren). Auf Energie entfiel nur ein geringer Anteil der Extra-EU-Ausfuhren (5%), jedoch 19% aller Einfuhren.

40% des EU-Handels erfolgt mit den Vereinigten Staaten, China und dem Vereinigten Königreich:

Im Jahr 2019 blieben die Vereinigten Staaten (616 Mrd. Euro bzw. 15,2% des gesamten Warenverkehrs der EU, d. h. die Summe der Ein- und Ausfuhren), China (560 Mrd. bzw.13,8%) und das Vereinigte Königreich (512 Mrd. bzw.12,6%) die drei wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union der 27 Mitgliedstaaten (EU) im Warenverkehr, mit deutlichem Vorsprung vor der Schweiz (257 Mrd. Euro bzw. 6,3%), Russland (232 Mrd. bzw. 5,7%), der Türkei (138 Mrd. bzw. 3,4%) und Japan (124 Mrd. bzw. 3,0%). Allerdings zeigen die während der letzten Jahre beobachteten Entwicklungen für diese Haupthandelspartner der EU ein höchst unterschiedliches Bild. Nach einem relativ unveränderten Warenverkehr von etwa 12% zwischen 2009 und 2014, ist der der Anteil der Vereinigten Staaten am Gesamtwarenverkehr der EU wieder gestiegen und lag im Jahr 2019 bei 15%. Der Anteil Chinas stieg von 11% im Jahr 2009 auf nahezu 14% im Jahr 2019. Der Anteil des Vereinigten Königreichs ist von knapp 15% im Jahr 2009 auf etwas unter 13% im Jahr 2019 zurückgegangen. Der Anteil der Schweiz, Türkei und Japans blieb in diesem Zeitraum relativ unverändert, während der Anteil Russlands schwankte.

Diese Pressemitteilung basiert auf Daten, die am 18. März 2020 verfügbar waren. Hierbei handelt es sich um vorläufige Zahlen auf der Grundlage der von den Mitgliedstaaten übermittelten Informationen. Mit häufigen Revisionen bis zu zwei Jahren nach Ablauf des Berichtsjahrs ist zu rechnen. Darüber hinaus können die nationalen Konzepte von der von Eurostat verwendeten harmonisierten Methodik abweichen, was zu Unterschieden zwischen den in dieser Pressemitteilung und den auf nationaler Ebene veröffentlichten Daten führen kann.

Die Produkte werden nach dem Internationalen Warenverzeichnis für den internationalen Handel (Standard international trade classification – SITC) Revision 4 klassifiziert: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/ind ex.php/Glossary:Standard_international_trade_classification_(SITC)/de.

Vollständige Pressemitteilung (PDF-Version) auf der Eurostat-Website abrufbar: https://ec.europa.eu/eurostat/news/news-releases

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Die im Presseportal veröffentlichten Pressemitteilungen stellen eine kleine Auswahl des umfangreichen Bestands an Informationen von Eurostat dar.

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