Berlin (ots) – Am 15. Januar 1970 endete der Biafra-Krieg, einer der grausamsten
Kriege des 20. Jahrhunderts. Zum 50. Jahrestag veröffentlicht Save the Children
eine Bilderreihe aus dem Fotoprojekt „Ich lebe!“. Sie zeigt Theophilus
Chukwuemeka Amadi, der als kleines Kind den Bürgerkrieg im Südosten Nigerias
erlebte. Der 54-Jährige ist einer von elf Menschen, die der preisgekrönte
Fotograf Dominic Nahr im 100. Jubiläumsjahr von Save the Children exklusiv für
die Kinderrechtsorganisation porträtierte.
Die Bilder von Dominic Nahr und die Interviews mit Theophilus lassen tief in die
Seele des Nigerianers blicken. Er sagt:
„Ich war ungefähr drei Jahre alt, als der Krieg begann. Ich war noch sehr klein,
kann mich aber teilweise sehr genau erinnern. Ich kann mich erinnern, wie
Menschen wegliefen, Deckung vor den Luftangriffen suchten, sich vor Soldaten
versteckten. Und es gab kein Essen. Es gab eine Blockade für Lebensmittel. Viele
Menschen waren krank. Ich war auch betroffen. Ich war krank. Ich hatte, was wir
hier Kwashiorkor nennen, schwere Mangelernährung. Kwashiorkor war damals eine
sehr tödliche Krankheit. Wenn jemand einmal Kwashiorkor hatte, bedeutete das
meist den Tod.“
Der zweieinhalbjährige Sezessions-Krieg (Juli 1967 – Januar 1970) um die
ölreiche Region Biafra führte zu einer humanitären Katastrophe. Die Folgen für
die Kinder waren verheerend. Fotos abgemagerter Kinder mit aufgeblähten
„Hungerbäuchen“ gingen damals um die Welt. Eines der hungernden Kinder war
Theophilus Chukwuemeka Amadi. Er erholte sich körperlich, auch dank der Hilfe
von Save the Children. Aber die Kriegserfahrungen belasten ihn auch 50 Jahre
später. Heute gibt er seine Erinnerungen weiter: Der Religionspädagoge arbeitet
als leitender Angestellter im Nationalen Kriegsmuseum in Umuahia.
Save the Children war während des Biafra-Krieges eine der größten
Hilfsorganisationen vor Ort. Die Kinderrechtsorganisation errichtete
Krankenstationen und Ernährungszentren. Save the Children betreute auch Kinder
in Waisenhäusern und kümmerte sich nach Kriegsende um die Wiedervereinigung
vertriebener Kinder mit ihren Familien. Das Nigerianische Rote Kreuz schätzte
die Zahl der vertriebenen Kinder in Einrichtungen im Osten Nigerias Anfang 1970
auf 40.000.
Die Fotos zum Download und die Case Story finden Sie unter folgendem Link:
https://bit.ly/2NoLb9A Sie sind unter Nennung des Copyrights Dominic Nahr/Save
the Children frei zur Veröffentlichung.
Informationen zum Fotoprojekt „Ich lebe!“ Der Fotograf Dominic Nahr reiste im
100. Jubiläumsjahr von Save the Children 2019 mit der Journalistin Anna Mayumi
Kerber um die Welt, um „Kinder des Krieges“ zu fotografieren und ihre
Erinnerungen zu dokumentieren. Entstanden ist eine Reihe bewegender Porträts von
zehn Überlebenden von Kriegen der vergangenen hundert Jahre, darunter der Erste
und Zweite Weltkrieg, der Völkermord in Ruanda und der Syrien-Krieg, und von
einem 2019 in einem Flüchtlingscamp in Bangladesch geborenen Rohingya-Baby. Die
elf Porträts zeigen, wie sich Kriege auf Kinder auswirken und dass humanitäre
Hilfe ein Leben positiv verändern kann. Einen Gesamtüberblick über das
Fotoprojekt finden Sie hier: https://stories.savethechildren.org.uk/i-am-alive/
Bei Fragen oder Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und
Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und
Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte
unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 120 Ländern im Einsatz.
Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen –
seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu
fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit
liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt
sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt,
die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und
sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/106106/4491606
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