Baden-Baden (ots) – Michael Steinbrecher spricht u. a. mit Katrin Sass, die für ihre Mutter ein Familiengeheimnis bewahren musste / Freitag, 8. Mai 2020, 22 Uhr, SWR Fernsehen
Am 10. Mai ist Muttertag: Zeit, um Mütter zu beschenken oder anzurufen. Für einige ist es auch ein Tag, um den Verlust ihrer Mutter zu betrauern und in schönen Erinnerungen zu schwelgen. Es gibt Menschen, für die ihre Mutter lebenslang die wichtigste Bezugsperson ist – andere kennen eine liebende Mutter hingegen nicht. Was zeichnet eine Mutter aus? Kann ein Vater all diese Funktionen und Attribute nicht genauso einnehmen? Ist eine gute Mutter nur, wer das vermeintliche Rollenbild von der aufopfernden Mutter und dem Heimchen am Herd erfüllt? Ist jemand, der eigenen Bedürfnissen nachgibt automatisch eine „Rabenmutter“? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „NACHTCAFÉ: Was heißt hier Mutter!“ am Freitag, 8. Mai, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.
Die Gäste im „NACHTCAFÉ“:
Katrin Sass musste für ihre Mutter ein Familiengeheimnis bewahren Die Schauspielerin Katrin Sass wurde von ihrer Mutter gezwungen, zeitlebens ein Familiengeheimnis zu hüten: Sie war aus einem Seitensprung der Mutter entstanden. Ihrem Vater durfte sie bis zu dessen Tod nicht sagen, dass sie es wusste. Eine Bürde für Katrin Sass: „Ich war am Anfang stinksauer auf meine Mutter. Das war völliger Wahnsinn von ihr, wie man in dieser Generation damit umgegangen ist.“ Richtig verzeihen konnte die Tochter der Mutter erst nach ihrem Tod.
Jasna Brnjakovic erfüllte sich als Single ihren Kinderwunsch durch eine Samenspende Als die langjährige Beziehung von Jasna Brnjakovic zerbrach, blieb ihre Sehnsucht nach einem Kind unverändert. Weil das Beratungsgespräch im Kinderwunschzentrum ernüchternd ausfiel, entschied sich die 37-Jährige für einen unkonventionellen Schritt zum Wunschkind: Sie suchte im privaten Umfeld nach einem Samenspender. Heute geht sie voll in ihrer Mutterrolle auf: „Ich denke, ich kann Vater und Mutter in einer Person sein. Ich habe beides in mir.“
Adrian Goiginger erinnert sich liebevoll an seine Kindheit mit einer drogensüchtigen Mutter Adrian Goiginger ist mit einer drogensüchtigen Mutter im Salzburger Junkie-Milieu aufgewachsen. Von außen betrachtet eine prekäre Kindheit – für ihn jedoch das Gegenteil: „Meine Mutter war für mich immer die beste aller Welten. Es hört sich so kitschig an, aber sie hat mich geliebt. Ich glaube, wenn das erfüllt ist, dann bist du glücklich als Mensch. Dann ist es egal, in welcher sozialen Schicht du aufwächst.“
Maribel Todt verlor als 15-Jährige ihre Familie durch einen Autounfall Vor drei Jahren verlor das Model Maribel Todt bei einem Unfall ihre Eltern und ihre Schwester. Als Vollwaise musste die damals 15-Jährige zu ihrer Großmutter ziehen, die mit der Situation überfordert war. Erst nach einem Klinikaufenthalt des Enkelkindes wurde sie zu einer wichtigen Bezugsperson für Maribel. „Ich würde sagen, dass es für mich keinen Mutterersatz gibt und niemals geben wird. Aber meine Oma ist auf jeden Fall ein Familienersatz.“
Gerald Molitor pflegt seine 98-jährige Mutter, die immer für ihn da war Als Gerald Molitor nach 34 Ehejahren verlassen wurde und plötzlich alleine mit vier Kindern dastand, konnte er jederzeit auf seine Mutter zählen. Das will er heute zurückgeben und pflegt seine inzwischen 98-jährige, demente Mutter hingebungsvoll bei sich zu Hause: „Dass sie ins Heim kommt, stand nie zur Debatte. Meine Mutti war immer für mich da, jetzt bin ich für sie da.“
Barbara Tóth weiß um die Schwierigkeit, eine Stiefmutter zu sein Die Journalistin Barbara Tóth weiß um die besondere Rolle der Mutter in der Gesellschaft – und sie kennt das Klischee der „bösen Stiefmutter“ aus eigener Erfahrung in einer Patchwork-Familie: „Man fühlt sich als Stiefmutter in einer sehr undankbaren Rolle. Am Ende ist man die Schuldige für vieles, obwohl man eigentlich ganz viel zusammenhält und sich sehr bemüht.“ In ihrem Fall führte die konfliktbeladene Patchwork-Konstellation sogar zur Trennung.
Claudia Haarmann ist als Psychotherapeutin tätig Für die Psychotherapeutin Claudia Haarmann ist keine Beziehung wichtiger als die Mutter-Kind-Bindung, da diese bereits vor der Geburt einsetzt. „Ein werdender Mensch, ein ganz kleines Kind braucht ganz viel Mutter, ganz viel Schutz und ganz viel Geborgenheit. Wenn es das bekommt, dann entsteht eine Quelle in einem kleinen Kind und diese Quelle heißt: Ich fühle mich geliebt, ich bin gehalten und alles ist gut, die Welt ist gut.“
„NACHTCAFÉ“ – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe Das „NACHTCAFÉ“ ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen.
Die Aufzeichnungen des „NACHTCAFÉS“ finden vorerst unter geänderten Bedingungen statt: Die Studiogäste werden teilweise zugeschaltet.
„NACHTCAFÉ: Was heißt hier Mutter!“ am Freitag, 8. Mai 2020, 22 Uhr im SWR Fernsehen
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