Leverkusen (ots) – Kerstin ist 30 Jahre alt, als sie die Diagnose Lungenkrebs
bekommt. Sie hat nie geraucht. „Da bricht eine Welt zusammen“, sagt sie. Ein
Tumorgenomtest auf einen bestimmten krebsauslösenden Treiber ist positiv. Statt
der üblichen Chemo- und Immuntherapie bekommt Kerstin nach einer Operation ein
neues Medikament, das genau ihren krebsauslösenden Treiber ausschaltet. Fünf
Tage später ist sie beschwerdefrei.
Die Entwicklung präzisionsonkologischer Arzneimittel ist ein weiterer
Fortschritt in der Krebstherapie. Dabei wird nicht geschaut, wo der Tumor im
Körper sitzt, sondern welche molekulargenetischen Eigenschaften er aufweist.
Diese können mithilfe eines Tests ermittelt werden und danach, individuell auf
den Patienten abgestimmt, behandelt werden. Tumorgenomtests sind jedoch noch
nicht immer Bestandteil der Routineuntersuchung. Bayer möchte daher zum
Weltkrebstag am 4. Februar mit Kerstins Geschichte darauf aufmerksam machen, wie
molekulare Diagnostik die Krebstherapie verbessern kann.
Lungenkrebs für Kerstin als junge Nichtraucherin untypisch – da muss mehr
dahinterstecken
Alles begann mit Schmerzen im linken Brustkorb, hinzu kamen Atemnot und
Bluthusten. Kerstin verlor an Körpergewicht und fühlte sich von Tag zu Tag
schlechter und schwächer – sie ging zum Arzt. „Plötzlich steht der Onkologe vor
dir und erklärt dir, dass du einen 2 cm großen Tumor in der Lunge hast.“
Kerstins Diagnose lautet nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom – die häufigste
Form von Lungenkrebs. Das war im März 2017.
Die weiteren Untersuchungen zeigten, dass Kerstin bereits mehrere Tumore in der
Lunge sowie Metastasen im Becken, an der Wirbelsäule und im Hüftgelenk hatte.
Eine erste molekulare Testung auf gängige Treibermutationen, die typischerweise
das Wachstum von Lungentumoren fördern, ergab keine Anhaltspunkte. Kerstin wurde
zunächst operiert. Danach blieb dem behandelnden Oberarzt, Dr. Maximilian
Hochmair, Leiter der pneumo-onkologischen Ambulanz und Tagesklinik am
Krankenhaus Nord, Klinik Floridsdorf, Wien, nur die Chemotherapie, gefolgt von
einer Immuntherapie, um Kerstin zu behandeln.
Doch damit gab sich der Onkologe nicht zufrieden. Lungenkrebs in diesem jungen
Alter und ohne jemals geraucht zu haben, ist ungewöhnlich. Es musste eine andere
Ursache geben. Schließlich fand die Pathologin mithilfe eines weiteren
molekularen Tests eine sogenannte NTRK¹-Genfusion. Diese genetische Veränderung
gilt als stark krebsauslösend und fördert Signalwege, die das Wachstum von
Tumoren anregen. Die daraus entstehenden Tumore können überall im Körper
auftreten, da sie in verschiedensten Zellen und Geweben vorkommen. Exakt für
diese genetische Veränderung gibt es inzwischen einen präzisionsonkologischen
Wirkstoff.
Nach fünf Tagen beschwerdefrei
„Als der Onkologe gesagt hat, dass es für mich etwas gibt, habe ich mich extrem
gefreut. Dass man die Hoffnung wieder hat, dass man leben kann, dass man gesund
wird! Bis dato hieß es nur, du bist unheilbar krank.“ Zu Beginn der Therapie war
Kerstin in einem sehr schwachen Allgemeinzustand. Nur fünf Tage später hatte sie
keine Beschwerden mehr. Eine Röntgenuntersuchung nach zehn Tagen zeigte: Der
Krebs bildete sich zurück. „Ich habe mich von Tag zu Tag besser gefühlt, am
zweiten Tag war der Husten weg, am dritten Tag habe ich keinen Schleim und kein
Blut mehr gehustet und am fünften Tag habe ich mich auf das Fahrrad gesetzt und
bin eine große Runde mit meinen Kindern gefahren, ohne Atemnot, ohne
irgendwelche Beschwerden. Das war Wahnsinn, wirklich schön.“ Die Patientin lebt
seitdem ein komplett normales Leben. „Ich kann wieder alles machen, was ich
machen möchte. Ich bin einfach nur glücklich und dankbar, dass das alles so
funktioniert hat.“
Ein wichtiger Schritt zur individuellen Krebstherapie
Präzisionsonkologische Medikamente sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur
individuellen Krebstherapie mit dem Ziel der Chronifizierung – vollständig
heilen können sie den Krebs jedoch wahrscheinlich nicht. Voraussetzung ist die
molekulare Testung des Tumorgewebes. Hierbei wird das Erbgut des Tumors
untersucht. Bei mehr als einem Drittel der Patienten, die einen Tumorgenomtest
durchführen lassen, werden genomische Veränderungen gefunden, für die passende
Therapien verfügbar sind.²
Führende Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Onkologie wie die Deutsche
Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) empfehlen eine
Tumorgenomtestung auf krebsauslösende Veränderungen, für die Therapien zur
Verfügung stehen.³ Zum jetzigen Zeitpunkt wird jedoch nur ein kleiner Teil der
Krebspatienten molekulardiagnostisch getestet, da dies noch nicht zur
Routineuntersuchung gehört. Die DGHO fordert daher eine flächendeckende
Verfügbarkeit sowie die schnelle, qualitätsgesicherte molekulare Diagnostik in
der Onkologie. Patienten oder Angehörige sollten den behandelnden Arzt darauf
ansprechen, ob eine molekulare Diagnostik sinnvoll ist. Informationen dazu
bietet die Website www.testedeinentumor.de
Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den
Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und
Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen, indem es zur Lösung
grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden
Weltbevölkerung beiträgt. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft
steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Bayer bekennt sich
zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für
Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte der
Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 39,6 Milliarden Euro.
Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für
Forschung und Entwicklung auf 5,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im
Internet zu finden unter www.bayer.de.
Die Bayer Vital GmbH vertreibt die Arzneimittel der Divisionen Consumer Health
und Pharmaceuticals sowie die Tierarzneimittel der Geschäftseinheit Animal
Health in Deutschland. Mehr Informationen zur Bayer Vital GmbH finden Sie unter:
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zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder
Entwicklungen anzupassen.
¹ Neurotrophe Tyrosin-Rezeptor-Kinase
² Massard C, Michiels S, Ferte C, et al. High-throughput genomics and clinical
outcome in hard-to-treat advanced cancers: results of the MOSCATO 01 trial.
Cancer Discov. 2017;7(6):586-595
³ Positionspapier „Qualitätsgesicherte Molekulardiagnostik in der Onkologie
zielgerichtet – integriert“ Januar 2019 http://ots.de/4n39oI
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